Serie: Spiele für Unternehmen – Teil 1: Anwendungsgebiete und Briefing

Spiele für Unternehmen - Blogserie bei Spieltz

Da das Thema Spiele für Unternehmen / Unternehmensspiele / Firmenspiele ziemlich komplex ist, wollen wir ihm eine ganze Serie widmen – dies ist der erste Teil!

Wenn man Spiele für Unternehmen entwickelt, steht man vor einer ganz anderen Aufgabe als bei der Entwicklung von Spielen für einen Verlag. Bei Unternehmensspielen geht in erster Linie um die Botschaft, die mit dem Spiel vermittelt werden soll. Die einfachste Möglichkeit ist es, ein passendes, bekanntes Spiel zu branden (dabei sind Urheber- und Markenrechte zu beachten). Noch wirkungsvoller ist es, die Botschaft in eine Story zu verpacken, die zum Unternehmen passt.

Der Spielmechanismus tritt in den Hintergrund. Er muss schnell zu verstehen sein und Spaß machen. Wenn er an ein Spiel erinnert, das allgemein bekannt ist, müssen die Spieler nicht komplett neue Regeln lernen, sondern können schnell losslegen – damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das Spiel auch bei Wenig- oder Gelegenheitsspielern ankommt. Denn bei der Zielgruppe, die wir mit Unternehmensspielen erreichen wollen, haben wir es selten mit „Vielspielern“ zu tun…

Spiele für Unternehmen – Anwendungsgebiete

  • Spiel als Geschenk für Kunden (Kundenbindung, Werbeartikel, Werbemittel)
  • Spiel als Geschenk für Mitarbeiter (Weihnachten, Jubiläum)
  • Messespiele: Spielerische Art der Produktpräsentation auf Messen
  • Giveaways / Streuartikel, z.B. auf Messen oder auf Veranstaltungen, die vom Unternehmen gesponsert sind
  • Merchandising-Artikel
  • Spiel als unterstützende Maßnahme in einer Kampagne – spielerisch Botschaften vermitteln
  • Teambuilding-Spiele oder Spiele für Mitarbeiter-Schulungen

Fragen, die man sich vor der Entwicklung eines Unternehmensspiels stellen sollte

Unternehmen, für die wir Spiele entwickeln, erhalten von uns im ersten Schritt einen Fragebogen (Briefing). Die Antworten erarbeiten wir gemeinsam, sie dienen als Grundlage für das Spielkonzept. Wie bei einem klassischen Konzeptbriefing wird nach Zielen, Zielgruppen, Kernbotschaften etc. gefragt. Im ersten Teil geht es um Fragen, die das Spiel an sich betreffen, im zweiten Teil beleuchten wir die Branche,  in der das Unternehmen angesiedelt ist. Den Fragebogen passen wir individuell an, basierend auf Fragen wie diesen: Fragebogen (Briefing Unternehmens-Spiele) als pdf zum Download

Spiele für Unternehmen – Briefing

Fragen zum Spiel

  • Wofür wird das Spiel eingesetzt? (z.B. als Geschenk, Giveaway, Messe- oder Kampagnenspiel, Trainings-Spiel etc.)
  • Gibt es einen besonderen Anlass für das Spiel? (z.B. Firmenjubiläum, Weihnachten, Messe…)
  • Welches Thema soll das Spiel aufgreifen?
  • Welche Ziele sollen mit dem Spiel erreicht werden (Frage wichtig bei Werbe-, Messe- und Kampagnenspielen sowie Trainingsspielen)
  • Kernbotschaft / Aussage des Spiels: Was soll damit ausgedrückt / vermittelt werden, welche Botschaft soll ankommen?
  • Wer sind die Zielgruppen für das Spiel?
    a. SPIELER: An wen richtet sich das Spiel? (Alter, Bildungsstand, Interessenslage)
    b. KÄUFER: Wer erwirbt das Spiel oder an wen wird es verteilt (bei Spielen für Kinder: Eltern, Lehrer etc.)
  • In welchen Situationen soll das Spiel gespielt werden? Wie lange soll es dauern und für welche Spieleranzahl sollte es geeignet sein?
  • Wie und wo soll das Spiel vertrieben werden? (Verkauf / Verteilung z.B. an Schulen / Give Away oder Geschenk, z.B. auf Messen)
  • Gibt es schon konkrete Vorstellungen zum Spiel und zum Spielmechanismus? (Art des Spiels: Brett-, Karten-, Memo etc.; Kategorie: Strategiespiel, Ratespiel, Rollenspiel, Aktionsspiel, ev. Mechanismus eines Spiels, das gefällt)
  • Grafik: Welcher Stil passt Ihrer Meinung nach zur Aussage des Spiels und zum Unternehmen?
  • Ausführung: Was steht im Vordergrund: Soll das Spiel besonders hochwertig wirken oder ist es wichtiger, dass es so kostengünstig wie möglich produziert werden kann?
  • Welche Elemente sind besonders wichtig? Spielbrett, Karten, Spielfiguren…
  • Welches Budget ist für das Projekt vorgesehen? Welche Leistungen sind innerhalb dieses Budgets unterzubringen? (Spielentwicklung, grafische Umsetzung, Text, Lektorat, Produktion, Vertrieb, Kommunikation, Marketing-, oder Crowdfunding-Kampagne?)
  • Wie soll das Projekt finanziert werden? (Wenn das Spiel über Crowdfunding finanziert werden soll, empfiehlt es sich, bei Spielentwicklung + Produktion die „Dankeschöns“ mit zu planen)

Fragen zum Unternehmen

  • Aufgaben, Portfolio, Kernkompetenzen, Positionierung, USP des Unternehmens
  • CI
  • Kommunikation / Kernbotschaften / Strategie / Kampagnen / Maßnahmen: Wie ordnet sich das Spiel hier ein?

Branche und Trends

  • Aktuelle Diskussionen, Probleme / Herausforderungen der Branche
  • Mitbewerber und ihre Kernkompetenzen / Botschaften

Wichtig ist, dass die Fragen möglichst exakt beantwortet werden. Hier sollte man wirklich Hirnschmalz reinstecken! „Zielgruppe: alle“ und „Ziele: viele“ hilft nicht weiter 😉
Wer schon mal ein Marketing- oder Kommunikationskonzept erstellt hat (oder das routinemäßig tut), dem erzähle ich nichts Neues.
Je individueller das Spiel auf das Unternehmen zugeschnitten werden soll, desto ausführlicher sollte man sich im Vorfeld mit den Fragen auseinander setzen. Wenn nur ein klassisches Spiel gebrandet werden soll, ist man relativ schnell durch und muss sich auch nicht so intensiv mit Branche, Trends und Mitbewerbern auseinandersetzen.

Ob man sich nun dafür entscheidet, ein klassisches Spiel zu branden, ein traditionelles Spiel mit einer Story an das Unternehmen anzupassen oder ein komplett neues Spiel zu entwickeln,  hängt von den Zielen, der Zielgruppe, der geplanten Auflagenhöhe  und natürlich vom Budget ab. Welche Möglichkeiten es gibt, welche Arbeitsschritte und Kosten anfallen – darum wird es im nächsten Teil der Serie gehen. Schaut also wieder in unserem Blog vorbei! 🙂

3 Antworten zu „Serie: Spiele für Unternehmen – Teil 1: Anwendungsgebiete und Briefing“

  1. […] ersten Teil der Serie “Spiele für Unternehmen” ging es um Einsatzgebiete, Ziele und Zielgruppen. Im zweiten Teil wollen wir uns mit den […]

  2. […] ersten Teil der Serie „Spiele für Unternehmen“ ging es um Einsatzgebiete, Ziele und Zielgruppen. Im zweiten Teil haben wir uns mit den […]

  3. […] ersten Teil der Serie „Spiele für Unternehmen“ ging es um Einsatzgebiete, Ziele und Zielgruppen. Im zweiten Teil haben wir uns mit den […]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert