Ich habe ein Spiel entwickelt! Soll ich einen Verlag suchen oder es selbst herausbringen?

Brettspiel entwickeln

Ich habe ein Spiel entwickelt! Soll ich einen Verlag suchen oder es selbst herausbringen?

So beginnen viele Mails, die wir erhalten…

Es ist ratsam, sich bereits VOR Beginn des Spielentwicklungsprozesses mit bestimmten Fragen auseinanderzusetzen. Bei einer geplanten Veröffentlichung durch einen Verlag sollten die Vorlieben und Schwerpunkte dieses Verlages bereits während der Entwicklung berücksichtigt werden. Beabsichtigt man, das Spiel eigenständig zu veröffentlichen, ist es wichtig, sich frühzeitig über die Kosten verschiedener Komponenten in der Produktion zu informieren. So vermeidet man die Situation, am Ende ein ausgereiftes Spielkonzept zu haben, das aufgrund der Produktionskosten nicht realisiert werden kann. Und natürlich ist es dann mit der Produktion nicht getan – man muss das Spiel ja dann auch lagern, vermarkten und vertreiben.

Manchmal schlittert man aber einfach so rein in eine Spielentwicklung…

Egal in welcher Phase der Entwicklung deines Spiels du dich befindest – wir beraten dich gerne zu deinen Möglichkeiten und den nächsten Schritten.

Hast du ein Spiel entwickelt (oder möchtest du das tun), gibt es folgende Möglichkeiten, es unter`s Volk zu bringen

  1. Einen passenden Verlag suchen
  2. Das Spiel selbst herausbringen (also produzieren lassen, vermarkten und vertreiben)
  3. Mit deiner Spielidee an potenzielle Auftraggeber oder Geldgeber herantreten und sie von deinem Konzept überzeugen
  4. Das Spiel über ein Förderprogramm finanzieren lassen

Welche Option für dich am besten passt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen deine finanziellen Ressourcen, deine Erfahrungen in Marketing und Vertrieb, wie gut du schon in der Branche vernetzt bist, und natürlich das Konzept und Thema deines Spiels und deine damit verbundenen Ziele. Möchtest du mit dem Verkauf des Spiels direkt Geld verdienen, oder willst du damit deinen Bekanntheitsgrad zu steigern und dich als Expert*in in einem bestimmten Bereich positionieren? Oder gibt es vielleicht ein Herzensthema, das du durch dein Spiel auf unterhaltsame Weise anderen näherbringen möchtest?

Hier ein paar Eckdaten und Tipps dazu:

1: Veröffentlichung über einen Verlag

Vorteile:

Du musst dich nicht um Produktion, Vermarktung und Vertrieb deiner Spiele kümmern. Du musst finanziell nicht in Vorleistung gehen und bekommst für jedes verkaufte Exemplar eine Lizenzgebühr. Für Brettspiele liegt diese bei etwa 5% – 12% des Großhandelspreises pro verkauftem Exemplar (der Großhandelspreis ist der Preis, den der Verlag bekommt, nicht der, den der Kunde zahlt). Wie hoch deine Lizenzgebühr genau ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. dem Thema + Mechanismus deines Spiels und deinem Bekanntheitsgrad (als Spieleautor*in oder auch als Expert*in oder Influencer*in). Du bekommst dazu einen Vertrag, an den sich beide Partner (also der Verlag und du) halten müssen.

Nachteile:

Du hast weniger Einfluss auf das Endprodukt, das Marketing und die Verkaufsstrategie. Du kannst oft mitbestimmen, aber nur bis zu einem gewissen Grad. Und der größte Nachteil: Du musst erstmal den passenden Verlag finden.

In einem weiteren Blogbeitrag werde ich dir Tipps zur Verlagssuche und Linkstipps auflisten.

2: Das Spiel selbst produzieren und vermarkten

Vorteile:

  • Du hast die volle Kontrolle über Thema + Spielmechanismus, Design + Illustration, Texte, Produktion, Marketing und Vertrieb
  • Wenn dein Spiel sehr gut ankommt, kannst du höhere Gewinne erzielen. Allerdings ist das erst ab einer bestimmten Auflagenhöhe möglich
  • Du kannst sofort loslegen und sparst dir die Suche nach einem Verlag

Nachteile:

Du trägst alle Kosten für Spielentwicklung (bzw., wenn du damit schon fertig bist – Feinschliff + Testspielrunden), Design, Text, Lektorat, Produktion, Marketing und Vertrieb. Zusätzlich hast du einen enormen Zeit- und Arbeitsaufwand, denn du musst dich um jeden Aspekt des Prozesses selbst kümmern. Bei einem Verlag gibt es bereits Strukturen und Kontakte; du musst alles erst neu aufbauen, und die Kosten verteilen sich nicht – wie bei einem Verlag – auf mehrere Produkte.

Hast du bereits einen Bekanntheitsgrad und Kanäle aufgebaut – sei es durch andere Produkte, als Expert*in in deinem Fachgebiet oder als Influencer*in – musst du natürlich nicht bei Null anfangen für dein Spiel und ein Teil deiner Kosten teilt sich auf dein gesamtes Portfolio auf.

Auf jeden Fall solltest du als nächsten Schritt die Kosten ermitteln, die auf dich zukommen. So kannst du entscheiden, ob es für dich sinnvoll ist, das Spiel selbst herauszubringen. In einem weiteren Blogbeitrag werde ich dir die üblichen Kostenfaktoren zusammenschreiben, die für dein Projekt anfallen können.

3. Mit deiner Spielidee an potenzielle Auftraggeber oder Geldgeber herantreten

Vielleicht sind Berufsverbände, Bildungseinrichtungen oder Stiftungen an deinem Spiel interessiert? Oder ein Unternehmen könnte es einsetzen, z.B. als Werbegeschenk?
Überlege und recherchiere: Wer könnte sich für dein Spiel erwärmen?
Natürlich kommt es auch hier auf dein Konzept, dein Thema und die Branche an. Hast du das Interesse geweckt, gibt es verschiedene Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit oder Entlohnung.

4. Das Spiel über ein Förderprogramm finanzieren lassen

Es gibt in jeder Branche und zu jedem Thema unglaublich viele Förderprogramme und andere Förderungsmöglichkeiten. Wenn dein Spiel genau in ein Programm passt, hast du gute Chancen, es finanziert zu bekommen. Aber Achtung – du solltest unbedingt klären, was die Förderung beinhaltet. Nur Spielentwicklung, grafische Umsetzung und Produktion oder auch Lagerung, Vermarktung, Vertrieb?

Möchtest du mehr darüber wissen?
Wir beraten dich gern!
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Bildquelle (Titelbild): Dieses Bild wurde mit Canva’s AI-gestützten Tools erstellt. AI-generierter Inhalt, zugeschrieben an Spieltz / Ideenfeld GmbH

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